Bleifreies Löten ist mittlerweile Standard und bringt einige Herausforderungen mit sich. Durch die richtige Technik und Pflege kannst du jedoch langlebige Lötverbindungen herstellen und die Lebensdauer deiner Lötspitzen maximieren.
Lötspitzen bestehen aus mehreren Schichten, die jeweils eine spezielle Funktion haben:
Damit eine Lötspitze optimal arbeitet, muss sie gut benetzbar sein. Dafür sind intermetallische Verbindungen zwischen der Eisenschicht und dem Zinnanteil im Lot erforderlich. Hohe Temperaturen erhöhen die Korrosions- und Ablegierrate und verringern somit die Standzeit.
Bleifreies Lot hat einen höheren Schmelzpunkt, wodurch oft höhere Temperaturen erforderlich sind. Dies kann zu einer schnelleren Abnutzung der Lötspitze führen. Mit den richtigen Methoden kannst du jedoch effizient arbeiten und die Lebensdauer deiner Lötspitze verlängern.
Die Lötspitzentemperatur hat einen wesentlichen Einfluss auf die Lötspitzenstandzeit. Die Korrosionsrate und die Ablegierrate erhöht sich mit steigender Temperatur sehr stark. Der Verschleiß steigt überproportional. In einem Test verringert sich die Standzeit von 19000 Lötzyklen bei 360°C auf lediglich 7450 Lötzyklen bei 410°C [3].
Die Abnutzung der Lötspitze ist hängt auch von der Auswahl der bleifreien Lotlegierung ab. Untersuchungen [3] von Weller haben ergeben, dass Lot mit Silberanteil die besten Eigenschaften aufweisen. Auf dem zweiten Platz sind Zinn-Kupferlegierungen:
Aufgrund der weit höheren Preise für Silberlot ist Sn99,3Cu0,7 ein guter Komrpomiss zwischen Löteigenschaften, Lebensdauer und Geldbeutelpflege. In unseren Workshops haben wir sehr gute Erfahrungen mit Felder ISO-Core Sn100Ni+ (Sn99,3CUNiGe) gemacht:
Die Verwendung von bleihaltigem Lot wurde aufgrund gesundheitlicher und umweltbezogener Risiken stark eingeschränkt. In der Europäischen Union regelt die RoHS-Richtlinie (2002/95/EG) seit 2006 das Verbot von Blei in elektronischen Geräten. Diese Maßnahme dient dem Schutz von Mensch und Umwelt [2].
Ja, in bestimmten Spezialbereichen wie der Luft- und Raumfahrt, Medizintechnik oder der Reparatur älterer Geräte ist bleihaltiges Lot weiterhin erlaubt, da es dort oft mechanische Vorteile bietet. Dennoch wird langfristig angestrebt, auch in diesen Bereichen auf bleifreie Alternativen umzusteigen.